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Notícias „Wut und Ärger bringen mir meinen Sohn auch nicht wieder“

Roter.Teufel

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Out 5, 2021
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Vater nach tödlichen Schüssen vor Disco in Oldenburg:
„Wut und Ärger bringen mir meinen Sohn auch nicht wieder“


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Oldenburg – Ein Meer aus Blumen, Kerzen und persönlichen Botschaften liegt in der Oldenburger Innenstadt an der Stelle, wo vor drei Tagen Lorenz (†21) von Kugeln aus einer Polizeipistole tödlich getroffen worden ist. Der Vater sitzt auf dem Boden, trauert. Er hält ein Foto seines Sohnes in den Händen, der ihn auf dem Bild anzulachen scheint. Nun sprechen er und Freunde von Lorenz öffentlich.

Der 21-Jährige hatte vor einer Diskothek in Oldenburg (Niedersachsen) Reizgas versprüht und war anschließend geflüchtet. Bei der anschließenden Konfrontation mit der Polizei soll er erneut Reizgas eingesetzt haben. Dann fielen die tödlichen Schüsse.

Vater Adje Claude (56) stammt aus Togo, sagt: „Mir geht es sehr schlecht. Lorenz war mein einziger Sohn, meine Freude.“ Adjes Bruder Sege (57) begleitet ihn zum Tatort: „Er hatte viele Zukunftspläne. Soviel ich weiß, wollte er Tischler werden.“

Lorenz wollte Tischler werden

BILD sprach mit seinen Freunden. Er sei in der Stadt bekannt wie ein bunter Hund gewesen sagen seine Freunde liebevoll. „Er lief ständig zu Fuß in der Stadt herum, trug gerne exzentrische Kleidung - mit Leder und so“, erzählt ein Bekannter.

Ein anderer Freund berichtet: „Ich kenne ihn seit der Schule. Er war immer hilfsbereit und fröhlich. Ein guter Kumpel. Mit Drogen oder Kriminalität hatte er nichts am Hut. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.“

Angeblich wollte er an dem Abend nur schnell einem Freund in der Disco zum Geburtstag gratulieren, sagt ein anderer Freund.

Vater trauert still um Sohn Lorenz

Lorenz’ Vater bleibt die meiste Zeit stumm vor den vielen Blumen und Kerzen sitzen. Das Wichtigste ist für ihn, dass genau aufgeklärt wird, wie es zu den Schüssen auf seinen Sohn kommen konnte.

Der Vater weiter: „Wut, Ärger – das nutzt mir nichts. Das bringt mir auch nicht meinen Sohn wieder.“ Er sei gläubig und „Vergebung ist der richtige Weg für Trauer.“

Der Vorfall hat in der Öffentlichkeit, insbesondere aufgrund des ethnischen Hintergrunds des Opfers, zu Diskussionen und Rassismusvorwürfen geführt. Freunde des Getöteten sowie zahlreiche Bürger fordern eine lückenlose Aufklärung. Die Obduktion hatte ergeben, dass Lorenz von hinten erschossen wurde.

Der Polizist wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Dienst suspendiert. Dies sei in solchen Fällen üblich. Gegen ihn läuft ein Verfahren wegen des Verdachts des Totschlags.
Ermittlungen nach tödlichen Schüssen in Oldenburg

Auch dies sei in solchen Fällen üblich. Es gehe darum, ob die Verhältnismäßigkeit gewahrt worden sei. Für den Einsatz der Schusswaffe gibt es klare gesetzliche Vorgaben. Sie dürfe in einer Notwehr- oder Nothilfesituation genutzt werden.


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